Wenn die Angst nicht deine eigene ist

Sie kommt aus dem Nichts, sie vernebelt dir die Sinne und macht dir rationales Denken unmöglich. Sie lähmt dich und macht dich handlungsunfähig. Du vertraust nicht mehr auf deine Sinne und befürchtest, jeden Moment das Bewusstsein verlieren. Es ist unangenehm, wenn es in Gesellschaft passiert, es ist bedrohlich, wenn du allein bist.

 

„Sich zusammenreißen“ geht in dem Moment nicht, du weißt, dass die Ängste, die dich plagen ziemlich irrational sind, aber dennoch sind sie da. Die Angst, dass du schwer krank sein könntest, die Angst, dass dein Kind heute nicht von der Schule nach Hause kommt, die Angst, dass dein Partner dich aus heiterem Himmel verlässt, die Angst, dass du die Kontrolle verlierst, dass du einfach in ein tiefes Loch fällst und die Angst, dass du nicht mehr aufwachst, wenn du jetzt die Augen schließt.

 

Ängste haben viel mit Kontrolle zu tun bzw. Loslassen und das Leben kommen lassen. Sie entstehen häufig bei großen Veränderungen im Leben. Der Verstand will diese Veränderung vielleicht auch, die Seele kommt aber möglicherweise nicht schnell genug nach.

 

 Es gibt aber auch Ängste, die nicht deine eigenen sind. Es sind Fremdgefühle. 

Die Ängste deiner Ahninnen 

Viele Frauen leiden unter Angstzuständen. Es kann dabei sein, dass diese Ängste aus dem Familiensystem und von unseren Ahninnen übernommen wurden. Die Art und Weise wie es uns Frauen heute möglich ist zu leben, hätte noch vor einigen Jahrzehnten und ganz sicher vor einigen Jahrhunderten große Gefahr bedeutet. Und diesen Angstkörper kannst du möglicherweise spüren.

 

Du bist mit den Frauen aus deiner Familie verbunden, egal ob du sie gekannt hast und egal was du von ihnen hältst. Schwere Schicksale in der Familie, Ausgrenzung, früher Tod, Vertreibung etc. führen häufig zu Unordnung im Familiensystem und zu Schuldgefühlen, die wir bis heute übernehmen. So kann es sein, dass du diejenige bist, die das System ordnen muss, um für dich und für deinen Nachkommen ein freies Leben zu ermöglichen. 

Alles geschieht aus Liebe 

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dir deine Familie nichts Böses will, die Theorie der systemischen Familienaufstellung beruht immer auf Liebe. Solltest du also Fremdgefühle übernommen haben, dann hast du das unbewusst und aus Liebe zu deinen Ahninnen getan. Klingt kompliziert? Das ist nicht, es mag vielleicht ungewohnt klingen, die Lösung kann aber sehr schnell geschehen.

 

Um herauszufinden, ob deine Angst aus deinem System kommen könnte, stell dir folgende Fragen: 

  • Habe ich es verdient, so zu leben, wie ich lebe?
  • Ist es mir erlaubt, so zu leben, wie ich lebe?
  • Fühle ich mich schuldig? 

Und wenn die Angst da ist:

  • Fühle ich mich, als wäre ich im falschen Film?
  •  Benehme ich mich untypisch für mich?
  •  Habe ich das Gefühl neben mir zu stehen?

Wenn du die Möglichkeit dazu hast, sammle Informationen über deine Familiengeschichte, besonders wichtig sind die letzten 3 Generationen und vor allem die Schicksale der Frauen:

  • Wurden Frauen verleugnet oder verstoßen?
  • Gab es schwere Schicksale?
  • Starben Frauen jung oder sogar im Kindbett?
  • Gab es verstorbene Kinder?
  • Gab es Abtreibungen oder Fehlgeburten?

Wenn du einige Fragen mit Ja beantworten kannst und dich dieses Thema ruft, hast du möglicherweise den Schlüssel zur Lösung deiner Angst gefunden. Natürlich gilt das auch für andere Gefühle wie Wut, Trauer, Hass etc. 

 

Mehr Infos und Unterstützung bei der Lösung deiner Verstrickung bekommst du bei mir :-) 

 

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